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Die Jerusalemsynagoge

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Kurzinfos vom Prag-Guide:

  • Zum 50. Thronjubiläum Kaiser Franz Joseph I. fasste man 1898 den Plan eine neue Synagoge zu bauen. Sie sollte, gemäß dem Anlass, Jubiläumssynagoge heißen.
  • Später benannte man sie aber Jerusalemsynagoge und damit nach der Straße, wo sie auch heute noch steht.
  • Die Synagoge wurde 1906 fertiggestellt. Die Pläne stammten von dem Wiener Architekten Wilhelm Stiassny, die Umsetzung übernahm Alois Richter.
  • Der maurisch-orientalische Baustil, in dem die Synagoge erstellt wurde, geht eine einmalige Symbiose mit dem Jugendstil ein.
  • Mit seinen 850 Plätzen ist sie heute die größte Synagoge in Prag.

Adresse und Route per Google-Maps:

Jeruzalémská 1310/7, 110 00 Prag 1

Wegbeschreibung:
Die Jeruzalémská geht direkt vom parallel zum Hauptbahnhof verlaufenden Opletalova ab. Nach dem Abbiegen sind es noch ca. 100 Meter bis zur Synagoge.

Route zur Jerusalemsynagoge per Google-Maps »

Hinweise zur Barrierefreiheit

Eingang
Vor dem Eingang befindet sich ein ebener Mosaikpflasterbelag. Der Haupteingang erfolgt über eine Treppe mit 4 Stufen, auf der sich ein zweiflügeliges Metallgittertor befindet, das zu einem Eingangsflur (Vestibül) führt. Vom Treppenabsatz aus betritt man die Synagoge durch eine zweiflügelige Tür (Breite des Hauptflügels 70 cm, Breite des Seitenflügels 75 cm), die sich nach außen öffnet, und durch eine einflügelige Tür (Breite 90 cm) mit einer Stufe, die sich nach außen öffnet, zur Treppe, die zur Galerie führt. Zur Galerie führt eine einläufige Treppe (+18 Stufen), und in die im Stockwerk über der Galerie gelegene Ausstellung führt eine zweiläufige Treppe (2 x +12 Stufen).

Innenbereich
In der geräumigen Eingangshalle befindet sich auf der linken Seite eine Kasse (Schalterhöhe 81 cm) und auf der rechten Seite ein Souvenirshop (Schalterhöhe 81 cm). Kreditkarten werden akzeptiert. Zum Hauptschiff im Erdgeschoss führt eine zweiflügelige Tür (Breite 2 x 75 cm). Die Durchgänge im Innenraum sind ausreichend.

Aufzug
Aufzug ist nicht vorhanden.

WC
Es ist nur eine Gemeinschaftstoilette vorhanden, die sich im Innenhof befindet. Der Innenhof ist von der Synagoge aus durch eine nach außen öffnende Doppelflügeltür (2 x 65 cm Breite) und eine Treppe (-4, -2 Stufen) zugänglich.

Parken
Ein reservierter Parkplatz in der Nähe des Gebäudes ist nicht vorhanden.

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Die Anfänge

Kaiser Franz Joseph I. feierte 1898 sein 50. Thronjubiläum. In diesem Jahr fasste man den Plan, ein neues jüdisches Gotteshaus zu errichten, das drei alte Synagogen ersetzen sollte, die während der großen Sanierung des Judenviertels abgerissen wurden. Ein neu gegründeter Verein erwarb ein Grundstück in der Jerusalemer Straße, auf dem ein Haus stand, das abgerissen werden sollte. Dem großen Anlass gemäß sollte sie zuerst Jubiläumssynagoge genannt werden, wurde dann aber doch nach der Straße benannt, in der sie steht und heißt so heute Jerusalemsynagoge. Der Bau erfolgte 1906 durch Alois Richter, der die Pläne des Wiener Architekten Wilhelm Stiassny umsetzte.

Der ungewöhnliche Baustil

Die Synagoge selber wurde im maurisch-orientalischen Baustil erschaffen, der eine einmalige Symbiose mit dem Jugendstil einging, die man in dieser Kombination nur in dieser Prager Synagoge antrifft. Vor allem das Interieur der dreischiffigen Basilika ist ausgeschmückt nach Art des Wiener Jugendstils und ist in jedem Fall einen Besuch wert. Die Synagoge bietet 850 Sitzplätze, die seitlichen Galerien sind, wie üblich bei Synagogen, den Frauen vorbehalten. Sie ist heute die größte Synagoge von Prag. Eine noch größere, die im Stadtteil Vinohrady stand und 2000 Menschen Platz bot, wurde 1945 bei einem irrtümlichen Fliegerangriff der Amerikaner zerstört.

Die Entwicklung bis heute

Während der deutschen Besetzung im Zweiten Weltkriegs wurde die Synagoge beschlagnahmt und als Lagerplatz missbraucht. Nach der Samtenen Revolution wurde das Gotteshaus grundlegend renoviert.

Auch heute werden hier noch Gottesdienste abgehalten, die aber in einem Nebenraum abgehalten werden. Die Synagoge steht für Publikumsverkehr offen. Auf der Empore werden zwei Dauerausstellungen zur jüdischen Geschichte gezeigt.


Öffnungszeiten:

Mo.–Fr. und So.: 10 - 17 Uhr.
Samstag geschlossen.

 

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